So kannst auch du etwas für die Bienen tun!

"Keiner kann alles tun, aber jeder kann etwas tun!" - genau um dieses Motto geht es mir heute.

Ganz egal, ob es der heimische Garten, der Balkon oder auch nur ein Fenstersims ist - ein geeignetes Plätzchen für den Insektenschutz lässt sich für dich überall finden. Indem du ein solches Refugium bienen- und insektenfreundlich gestaltest, kannst du aktiv etwas gegen das Artensterben tun.

Wie du das einfach und effektiv gestalten und umsetzen kannst – dafür habe ich ein paar wertvolle Tipps für dich.

 

Warum ist der Schutz der Bienen und Insekten überhaupt so wichtig?

Bienen und viele andere Insekten sind unentbehrlich für die Bestäubung einer Vielzahl von Nutz- und Kulturpflanzen. Ohne die Bestäubung durch diese fleißigen Helfer sähe unser Speiseplan um einiges einseitiger aus. Doch dieser Artenreichtum ist mittlerweile aufgrund des Artensterbens massiv gefährdet. Bereits 40 Prozent der Insekten weltweit sind vom Aussterben bedroht.

Hauptursache hierfür sind der Verlust von Lebensraum für die Insekten und der Einsatz von Pestiziden. In unserer intensiv genutzten Landwirtschaft finden Insekten immer weniger Nahrung und Nistplätze. Aber auch in privaten Gärten sind pflegeleichte Kies- und Rasenflächen ohne ökologischen Nutzen groß in Mode gekommen und gestalten die Nahrungssuche für Bienen und Insekten immer schwieriger. 

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Foto: Martina Knake, Erich Klas Fotoarchiv


Was kannst du nun als Einzelne*r für die Bienen und Insekten tun?

Mit diesen fünf einfachen „Handgriffen“ gelingt´s!

 

1.       Einheimische und vor allem regionale Pflanzen aussäen oder pflanzen

Nicht jede hübsch blühende Pflanze liefert tatsächlich auch Nektar und Pollen für unsere summenden Freunde. Am besten geeignet sind die einheimischen Pflanzen. Zu den beliebtesten bienenfreundlichen Blühpflanzen zählen Lavendel, Margeriten oder Löwenmäulchen. Aber auch viele andere Blühpflanzen wie Astern, Malven, Skabiosen und Ringelblumen liefern Nahrung für unsere fleißigen Helfer. Die meisten dieser Pflanzen lassen sich auch wunderbar in Kübeln auf der Terrasse, dem Balkon oder auf der Fensterbank kultivieren.  

 

2.       Für unterschiedliche Blühphasen sorgen

Um möglichst lange Nahrung für die summenden Nützlinge anbieten zu können, ist es ebenfalls ganz wichtig, für eine Bepflanzung mit unterschiedlichen Blühphasen zu sorgen. Bienen benötigen zum Beispiel blühende Pflanzen von März bis September.

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 Foto: Manuela Baur, Erich Klas Fotoarchiv


3.       Gemüse, Obst und Kräuter pflanzen – auch auf dem Balkon und Fenstersims

Träumst auch du vom eigenen Obst und Gemüse auf dem Balkon? Dann ist es sinnvoll, im Balkonkasten oder in großen Kübeln verschiedenes Obst und Gemüse zu kombinieren. Beerensträucher (zum Beispiel Erdbeeren) und Gemüsepflanzen kombiniert (blühende Gemüsesorten wie Zucchini, Zuckererbse und Tomaten sind bei Bienen besonders beliebt) bieten zunächst Pollen und Nektar für die Insekten. Doch im Anschluss kannst natürlich auch du ernten, naschen und genießen.

Ganz egal, welches Obst und Gemüse du auf deinem Balkon pflanzt: Es lohnt sich zwischen diese Pflanzen auch Zinnien oder Tagetes als Lockstoff für die Bienen zu setzen. Sie sorgen für Farbe im Blumenkasten und ihre nektarreichen Blüten ziehen die Bienen magisch an. Erdbeeren lassen sich gut mit Lavendel oder Ringelblumen kombinieren und auch verschiedene Kräuter wie Thymian und Salbei sind bei den fliegenden Gartenbewohnern sehr beliebt - und sind obendrein natürlich auch noch schmackhaft in deiner Küche zu verwenden.

 

4.       Bienentränken anlegen

Gerade an heißen Sommertagen freuen sich Bienen, Hummeln und Co. auch über erfrischendes Nass. Wie alle Lebewesen brauchen sie Wasser. Damit stillen sie ihren eigenen Durst und den ihrer Brut. Doch darüber hinaus nutzen sie Wasser auch, um in heißen Zeiten ihren Bienenstock zu kühlen.

Für eine ideale Bienentränke braucht es in der Regel nur ein einfaches Behältnis mit einem bienengerechten Landeplatz. Diese Wasserquellen sollten am besten flach und mit verschiedenen Kletterhilfen ausgestattet sein, denn: Bienen können nicht schwimmen. Am besten eignet sich eine flache Schale oder ein Topfuntersetzer - ausgelegt mit Steinen, Ästen und Moosen oder aber auch besonders dekorativ ausgestattet mit Murmeln und Muscheln.

Egal ob im Garten oder auf dem Balkon: Hauptsache der Standort ist sonnig und windgeschützt. Regelmäßig mit Wasser befüllt, lässt sich schnell ein reges Treiben beobachten.

 

5.       Nistmöglichkeiten bieten

Um den fleißigen Gartenhelfern auch eine Nistmöglichkeit zu bieten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst ein fertiges „Insektenhotel“ erwerben, oder aber auch mit einfachen Mitteln selbst kreativ werden.

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Foto: Susanna Bergmann, Atelier zum guten Ton

Dafür eignen sich zum Beispiel Tontöpfe, Bambusstangen oder Tannenzapfen, um ein geeignetes Zuhause für unsere summenden Freunde zu schaffen. In unmittelbarer Nähe von blühenden Blumen oder Kräutern aufgehängt oder aufgestellt, werden diese sehr bald und gerne von Bienen, Hummeln und Co. als Unterschlupf und / oder Nisthilfe genutzt.

Die verschiedenen Bienenarten nutzen dafür ganz unterschiedliche „Unterkünfte“, um ihre Behausung einzurichten: zum Beispiel Sand, abgestorbene Markstängel von Brombeeren oder Holunder und sogar leere Schneckenhäuser oder Blüten.

 

Du siehst: Es ist gar nicht so schwer, ein kleines Stück zum Artenschutz beizutragen.


Geschrieben von Sandra Reinprecht

Sandra Reinprecht ist Sachbearbeiterin bei Erich Klas, dem Initiator des Summenden Ackers. „Als Mutter einer kleinen Tochter und Mitglied der grünen Fraktion im Gemeinderat Geltendorf, liegt es mir sehr am Herzen, der heranwachsenden Generation eine zukunftsfähige Welt zu erhalten. Ich freue mich sehr, hier einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können.“